Wer wissen will, wohin er geht und wie er dorthin gelangt, dem helfen Wegweiser und Verkehrszeichen. Am besten solche, die ihm nicht nur sagen: „Einbahnstraße“, oder: „Kreisverkehr“. Einen Wegweiser, der ihnen das verriet, ein Verkehrszeichen, das sie durch die Zeit führte und ihnen das Ziel zeigte, hatten die Israeliten. Gott selber zeigte den Israeliten als mobiler Wegweiser, als Verkehrszeichen, das mitwanderte – tagsüber als Wolkensäule und nachts als Feuersäule – wohin es geht.
Er brauchte keinen Wegweiser
Uwe Heß kann auf ein sehr abwechslungsreiches Berufsleben verweisen. Im Alter von 19 Jahren verließ er Thüringen, um beim Militär Karriere zu machen. Seine Wege führten ihn über Sachsen bis nach Russland. Die Tätigkeit im militärischen Bereich vor der Wende ist ihm noch heute insofern von Nutzen, dass er das strategische Denken und die erworbenen Verhaltensweisen in der Führungs- und Leitungstätigkeit weiter anwenden kann. In seinem Verantwortungsbereich befanden sich damals 150 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere, sowie Artillerietechnik, Selbstfahrlafetten. Das forderte schon strategisches, planmäßiges Vorgehen. Von Vorteil sind auch seine mathematischen Kenntnisse und Fähigkeiten aus dieser Zeit als Artillerist, denn als Vorstand einer großen Wohnungsgenossenschaft muss er auch gut mit Zahlen umgehen können. Die Mitglieder der Genossenschaft erwarten schwarze Zahlen im Geschäftsbericht und sinnvolle Investitionen in den Wohnungsbestand. Mit Beginn der 90er Jahre beendete er seine militärische Laufbahn und entschloss sich, neue Wege im zivilen Bereich einzuschlagen, einen Orts- und Tapetenwechsel vorzunehmen.
Berlin faszinierte ihn schon immer, und als er von einer Firma 1992 das Angebot bekam, als Unternehmensberater in Berlin zu arbeiten, ergriff er seine Chance. In der DDR hatte er bereits einen Abschluss als Hochschulingenieurökonom erworben. Für seine Tätigkeit in der Unternehmensberatung war aktuelles Wissen erforderlich, und so absolvierte er ein Studium zum Diplomkaufmann. Außerdem machte diese Entscheidung einen Umzug notwendig, um lange Trennungszeiten von der Familie zu vermeiden. Allerdings musste man so kurz nach der Wende bei der Wohnungssuche noch Wartezeiten in Kauf nehmen. Aus Marzahn kam auf seine Anfrage das Angebot für eine Wohnung am schnellsten, nach einem halben Jahr. Also wurde er Marzahner.
In der Wirtschaftsberatung ging es um Personalprobleme, neue Anforderungen mit Kunden umzugehen, also kundenorientiertes Verhalten zu entwickeln, um finanzielle Nöte und organisatorische Probleme von Unternehmen und um Fragen im IT-Bereich. Externer Rat ist auch manchmal nötig, weil die Firmenführung selbst Konfliktpartei ist. Die Beratungstätigkeit erfolgte vor allem im Bereich der Wohnungswirtschaft. Und dorthin zog es ihn dann auch.
Erst die Tochter, dann die Mutter
Ab 1999 baute er als Geschäftsführer die Hausverwaltungs- und Service-Gesellschaft „Marzahner Tor“ mbH (HVSG) mit auf. Er erfüllte Aufgaben im Bereich Personalführung und Organisation. Sein Basiswissen aus der Beratertätigkeit war da sehr nützlich. Und es ging natürlich auch um kaufmännische Aufgaben und Kundenakquise. Ihm kam entgegen, dass die komplexe und vielfältige Geschäftsführungstätigkeit überwiegend keine Schreibtischarbeit war. Die Firma hat auch eine Niederlassung in Thüringen, das bedeutete für ihn Reisetätigkeit in seine alte Heimat und er konnte Arbeit mit Spaß verbinden. So ist auch sein Engagement in Weißrussland kein Zufall gewesen. Ende 2009 zog die Firma mit ihren 45 Mitarbeitern auf einer Festveranstaltung im Saal der Empfänge eine erfolgreiche 10-jährige Bilanz und bot somit auch ein Spiegelbild seines Schaffens. Er selber verfolgte das Geschehen mit gemischten Gefühlen, und nach der Ansprache des Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Scholz war jedem der Grund dafür klar. Scholz gab bekannt, dass Uwe Heß ab 1. Januar 2010 Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Marzahner Tor e G wird – der Wechsel zur Mutter sozusagen. Eine weitere berufliche Herausforderung, denn die 1979 gegründete Genossenschaft verwaltet ca. 4.600 Wohnungen.
Herzlichen Glückwunsch, Uwe Heß! Als langjähriger Geschäftsführer der Hausverwaltungs- und Service-Gesellschaft „Marzahner Tor“ mbH und weiterer Unternehmen in der Wohnungswirtschaft, als heutiger Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Marzahner Tor eG und seit 2005 als Vorstandsvorsitzender des MHWK ist Uwe Heß für seine Mitglieder der Genossenschaft, Mieter und Mitarbeiter, Auftraggeber und -nehmer, „seine“ über 200 Mitgliedsunternehmen im Wirtschaftskreis und für die Kommunalpolitiker des Bezirks ein verlässlicher und geschätzter Partner. Und das wird so bleiben ……. in den nächsten 50 Jahren!