Der Senat hat auf seiner Sitzung am 22. Juni auf Vorlage des Senators für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Harald Wolf, den Masterplan Industriestadt Berlin 2010 – 2020 beschlossen. Der Masterplan Industrie ist ein Arbeitsprogramm, das konkrete Projekte für die Entwicklung der Industriestadt Berlin vorsieht. Die Umsetzung liegt beim Netzwerk Industriepolitik, einem breiten Bündnis aus Senat, Kammern, Verbänden und Gewerkschaften. Harald Wolf erklärte in der Senatssitzung: „Die Stärkung der Industriestadt Berlin ist das gemeinsame Ziel von Senat, Wirtschaft und Gewerkschaften. Der Masterplan ist ein guter Kompass: Wir setzen auf Innovation und Technologietransfer durch enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Projekte wie die Nachnutzung des Flughafens Tegel als Technologie- und Industriepark, die Sicherung von Industrieflächen oder die Einführung individueller Kooperationsberatung im Bereich Technologietransfer befinden sich bereits in der Umsetzung.“
Der Masterplan verankert mit konkreten Zielen Industriepolitik als Querschnittsaufgabe und soll damit auf zentralen Feldern wie Rahmenbedingungen, Innovation, Fachkräfte und Standortkommunikation zur Entwicklung Berlins als Industriestadt beitragen. Die Projekte des Masterplans bauen auf einem Leitbild und einer Bestandsanalyse zu den Potenzialen des Industriestandortes Berlin auf. Die Fläche des Flughafens Tegel bietet als innenstadtnaher und verkehrstechnisch gut angebundener Standort für Forschung und Industrie einzigartige Standortbedingungen für innovative ansiedlungswillige Unternehmen. Die be Berlin-Imagekampagne positioniert erfolgreich die Berliner Industrie und ihre Produkte regional und überregional. Das Projekt „Karriere in der Berliner Industrie“ verbindet das Fachkräftepotenzial von Hochschulabsolventen mit kleinen und mittleren Industrieunternehmen. Die Verwaltung soll durch gemeinsame Workshops für die Belange der Industrie sensibilisiert werden.
Das Netzwerk Industriepolitik hat den Masterplan erarbeitet und wird mit seiner Lenkungs- und Projektgruppe den Umsetzungsprozess steuern. Die Federführung für eine Reihe von Projekten liegt bei den einzelnen Senatsressorts, weitere werden von den anderen Akteuren des Netzwerkes getragen. Die Koordinierung erfolgt durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Begleitet wird die Umsetzung des Masterplans durch den Steuerungskreis Industriepolitik. Die Lenkungsgruppe des Netzwerks Industriepolitik wird im Herbst eine erste Bilanz ziehen.
WirtschaftsPartnerTag erstmals als überregionale Industriekonferenz
Gleichfalls im Herbst steht das Thema Industrie im „Wirtschaftskalender“ des Standorts für Unternehmen Berlin eastside. Am 27. September 2010 findet der WirtschaftsPartnerTag erstmals als überregionale Industriekonferenz statt. Harald Wolf, Berlins Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen, und Ralf Christoffers, Brandenburgs Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, diskutieren mit namhaften Vertretern aus Wirtschaft und Verbänden zu aktuellen industriepolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Die Schirmherrschaft hat Burkhard Ischler, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e. V. (UVB), übernommen. Der UVB gehört zu den Akteuren im Netzwerk Industriepolitik, leistete einen wichtigen Beitrag zum Zustandekommen des Masterplans Industriepolitik und sein Fazit lautet: „Eine starke Industrie ist unverzichtbar für Berlin! Sie hat eine Schlüsselfunktion für die gesamte Wirtschaft und Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft: z.B. bei Ressourceneffizienz, Mobilität und in der Gesundheitswirtschaft. Wir wollen, dass möglichst viele der Antworten auf diese Herausforderungen aus Berlin kommen. Das Potential dazu haben wir. Deswegen engagieren wir uns als UVB mit hohem Ressourcenaufwand für den Masterplan.“
Industriestandort Berlin eastside
1.200 Hektar Gewerbefläche, 2.500 angesiedelte Unternehmen – Berlin eastside ist der Standort für Unternehmen und auch ein gewachsener Industriestandort, der nach dem Fall der Mauer vor den Herausforderungen der freien Marktwirtschaft stand. Positive Entwicklungen gibt es z. B. mit der Milliardeninvestition von Vattenfall an zwei Standorten in den nächsten Jahren. Weitere Unternehmen wie Elpro, TSB und transresch Antriebssysteme stehen stellvertretend für den Energie- und Elektrotechnikstandort Berlin eastside. Auch die Verkehrstechnik ist präsent. Mit Knorr Bremse und Pan Trac haben sich hier Weltmarktführer angesiedelt. Und seit wenigen Jahren zählt außerdem die Solarindustrie zu den wachstumsstärksten Branchen in der Region. Die Inventux Technologie AG und der Clean Tech Business Park sind hier die Aushängeschilder.
Nähere Informationen: www.wirtschaftspartnertag-berlin-eastside.de oder www.industriekonferenz-berlin.de