2. GesundheitsWirtschaftsKonferenz in Marzahn-Hellersdorf

Unter dem Motto „Gemeinsam zum Erfolg“ begleitet der MHWK bereits seit 1991 aktiv die erfolgreiche Entwicklung von Marzahn-Hellersdorf, insbesondere als Wirtschaftsstandort. Die Gesundheits- und Pflegewirtschaft steht in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung schon seit mehreren Jahren im Fokus. Eine Vielzahl hervorragend aufgestellter großer wie kleinerer Unternehmen steht für die Tatsache, dass wir in Marzahn-Hellersdorf durchaus schon von blühenden Pflegelandschaften sprechen dürfen und das für Kranke und Pflegebedürftige täglich Geleistete höchste Wertschätzung verdient.
Auf Initiative des Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis e. V. und der bezirklichen Wirtschaftsförderung fand am 1. Dezember 2015 die 2. GesundheitsWirtschaftsKonferenz des Bezirkes statt.
FotoOleBader
Die von rund 120 Teilnehmern besuchte Veranstaltung im historischen Kesselhaus des Unfallkrankenhauses (ukb) stand unter dem Motto „Vertrauen statt Misstrauen – miteinander Pflegequalität sichern“. Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Gesundheitsbranche für Marzahn-Hellersdorf hervor: „Die Gesundheitswirtschaft ist der größte Arbeitgeber in unserem Bezirk und das ukb ist der größte Einzelarbeitgeber.“
„Zweifellos ist die engere Kooperation und Vernetzung der an der pflegerischen Versorgung beteiligten Berufsgruppen ein Faktor zur Entwicklung der pflegerischen Infrastruktur.“, unterstrich MHWK-Vorstandschef Uwe Heß und verwies auf diesbezügliche Aktivitäten des Wirtschaftskreises in enger Zusammenarbeit mit dem von Nadja Zivkovic geleiteten Projekt Gesundheitswirtschaft. „Gleichzeitig gilt es, Schnittstellen zu weiteren von der Herausforderung Pflege tangierter Branchen wie z.B. der Wohnungswirtschaft zu berücksichtigen.“
Professor Dr. Ullrich Meyer, Vorstand des Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises und Direktor der Klinik für Neurochirurgie am ukb, verwies darauf, dass sowohl die ambulante als auch die stationäre Pflege aufgrund der demographischen Entwicklung im Bezirk immer wichtiger werde. Professor Dr. Meyer: „Schon aus diesem Grund sollten die Pflegekräfte eine weitaus höhere Wertschätzung empfangen, als dies aktuell oft der Fall ist.“
Gesundheitsstadträtin Dagmar Pohle ging auf die Altersstruktur im Bezirk und den derzeitigen Pflegeaufwand ein. Thomas Meißner, Geschäftsführer des Unternehmens „Häusliche Pflege Meißner & Walter GmbH“ warb in seinem emotionalen Impulsvortrag für stärkeres Vertrauen in die Arbeit der Pflegedienstleister. Nur mit Vertrauen könne man Demotivation, Frustration und Resignation unter Pflegekräften entgegenwirken. Meißner: „Die Pflege bedingt das Miteinander aller Akteure, um die Qualität der Versorgung zu sichern.“
Kay Wilke-Schulz von der AOK Nordost unterstützte die Position des Pflegeunternehmers Meißner aus Sicht der Kostenträgerin AOK: „Natürlich gibt es auch schwarze Schafe unter den Pflegedienstleistern. Aber wir sind gegen einen Generalverdacht, weil dies am Ende zur Verunsicherung der Versicherten beiträgt.“
In der sich anschließenden offenen Diskussion zeichnete sich ein Konsens dahingehend ab, dass zur Erhöhung der Wertschätzung der Arbeit der Pflegekräfte auch konkrete Maßnahmen für die Aufwertung des Berufsstandes gehörten, wie etwa eine leistungsgerechte Entlohnung, das Nutzen technischer und medizinischer Hilfsmittel zur stärkeren körperlichen Entlastung des Pflegepersonals sowie die konkrete Unterstützung der Arbeitgeber für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Pflegebranche.
Der Konferenzverlauf wurde durch eine Ausstellung begleitet und endete mit einem Get-together als Plattform für Netzwerken und interprofessionellen Austausch.
Die GesundheitsWirtschaftsKonferenz setzte für Marzahn-Hellersdorf und darüber hinaus ein Zeichen für mehr Vertrauen und ein zielorientiertes Miteinander aller Beteiligten und war nur der Auftakt für die weitere Diskussion konkreter Problemlösungen im Bezirk zur Sicherung der Pflegequalität.

Dr. Klaus Teichmann
Leiter der Geschäftsstelle

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