Der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis (MHWK) hat einen Besuch beim IKEA Einrichtungshaus Lichtenberg zum Thema „Diversity Management“ vorbereitet. Der Wirtschaftskreis aus Hohenschönhausen-Lichtenberg (WKHL) konnte sich auch mit dieser Idee anfreunden. Nach den erforderlichen Vorbereitungen haben wir gemeinsam zum 31. Januar 2012 unsere Mitglieder und weitere Interessierte eingeladen. Wir waren sehr überrascht, wieviel Interesse diese Veranstaltung geweckt hat. Etwa 50 Teilnehmer kann IKEA händeln, fast 100 Interessenten haben sich gemeldet. Offensichtlich haben wir zu einem spannenden Thema eingeladen. 50 Interessenten konnten so am 31.01.2012 nicht berücksichtigt werden. Das IKEA-Team hat aber sofort reagiert und für die „Nichtberücksichtigten“ einen neuen Termin im Mai vorgeschlagen. Gemeinsam mit IKEA werden wir diese „2. Chance“ gut vorbereiten und nutzen.
Herr Daniel Meine, Human Ressource Manager bei IKEA, präsentierte uns, was Diversity Management bedeutet und wie es bei IKEA umgesetzt und gelebt wird. Aber was heißt Diversity Management? Nach Wikepedia ist darunter „Vielfaltsmanagement“ zu verstehen. Es wird meist im Sinne von „soziale Vielfalt konstruktiv nutzen“ verwendet. Diversity Management toleriert nicht nur die individuelle Verschiedenheit der Mitarbeiter, sondern hebt diese im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervor und versucht sie für den Unternehmenserfolg nutzbar zu machen. Die Ziele von Diversity Management sind es, eine produktive Gesamtatmosphäre im Unternehmen zu erreichen, soziale Diskriminierungen von Minderheiten zu verhindern und die Chancengleichheit zu verbessern, so die Theorie und Wikepedia.
Es war schon interessant von Herrn Meine zu hören, wie einzelne Themen angepackt und umgesetzt werden. Handlungsfelder sind u.a.:
– Familie und Beruf
– Älter werden mit IKEA
– Gesundheitsvorsorge
– Interkultureller Austausch
– Homo-/Bi-Sexualität, Transgender
– Barrierefrei- (un-)behindert arbeiten
– Suchtprävention
IKEA ist eines der ersten international tätigen Unternehmen, das Diversity Managemnet in seine Unternehmensziele aufgenommen hat. Vor mehr als 10 Jahren, nämlich im Jahr 2001, wurde dies verwirklicht. Jedes IKEA Einrichtungshaus erfährt dabei andere Bedingungen. Selbst an den Berliner Standorten gibt es Unterschiede. Der Vorteil eines international agierenden Unternehmnes wie IKEA ist es, dass man in einem bestimmten Land und dann auch an einem bestimmten Standort Schwerpunkte setzen kann. Die einzelnen Einrichtungshäuser können sich dann austauschen und von einander profitieren.
In der Dikussion wurde die Frage gestellt, ob denn eine Meßbarkeit all dieser Maßnahmen gegeben sei. Lohnt sich dieser Aufwand? Wird mehr Umsatz erzielt? Reduziert sich der Krankenstand? Eine Quantifizierung konnte Herr Meine nicht bestätigen. Es stellt sich aber die Frage, wie würde das Unternehmen dastehen, würde man Diversity Management nicht eingeführt haben.
Was können unsere Mitglieder mitnehmen? Sind solche Themen auch für kleinere und mittlere Unternehmen heute schon auf der Tagesordnung? Denkanstöße gab es genug. Vielleicht bekommt Herr Meine den einen oder anderen Anruf.
IKEA wäre nicht IKEA, wenn man bei der Errichtung des Einrichtungshauses in Lichtenberg nicht auch in Sachen Nachhaltigkeit neue Wege gegangen wäre.
Entlang der Rhinstraße verläuft eine Abwasserdruckleitung. Warum nicht die im Abwasser vorhandene Energie ausnutzen? Wärmetauscher, Wärmepumpen, so kann man im Winter heizen und im Sommer kühlen. Auch bei der Klimatisierung werden durch Wärme- und Kälterückgewinnung Einsparungen erzielt. Strom- und Warmwassergewinnung aus Sonnenenergie tragen zur Eigenversorgung bei. Regenwasser wird gesammelt und für die Versorgung der Toilettenanlage genutzt. Und kommen Sie demnächst mit einem Elekroauto zum IKEA-Einkauf, auch eine Elektrotankstelle gibt es auf dem Parkplatz.
Durch die Gesamtheit aller Maßnahmen spart IKEA in Lichtenberg über 1.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein.
Weitere Informationen: www.IKEA.de/Umwelt
Nach so vielen Eindrücken hatten wir uns eine Stärkung verdient. IKEA versteht auch auf diesem Gebiet sein Handwerk. Wir wurden mit einem sehr leckeren Buffet verwöhnt.
Herr Meine war abschließend ein noch sehr gefragter Gesprächspartner.
Der WKHL und der MHWK danken Herrn Meine, den Haustechnikern, den Restaurantmitarbeitern und dem IKEA-Team, die uns einen tollen Besuch ermöglichten. Wir freuen uns auf den 2. Teil im Mai. An dieser Stelle danken wir auch dem Projekt „Arbeit bis ins Alter“ mit Herrn Jan Ebel, der für diese Veranstaltung die ersten Ideen eingebracht hat.