Dreimal Rikwald

Jürgen Rikwald erlernte Anfang der 70er Jahre bei den Berliner Vergaser- und Filterwerken den Beruf des Maschi­nenbauers. Fast 10 Jahre arbeitete er in dieser Branche, bevor er den Schritt in die Selbständigkeit wagte. Er „rutschte“ dann – „erblich“ vorbe­lastet und mit Unterstützung des damaligen Bezirksmeisters der Schlosserinnung  Lothar Kohrt – in die Bauschlosserei.

Die Firma Jürgen Rikwald, Schlosserei & Maschinenbau wurde offiziell am 1. November 1980 in Biesdorf-Süd, im Siedlungsgebiet, inmitten von Eigenheimen und Wochenendgrundstücken gegründet. Hervorgegangen aus einer stillgelegten Schlosserei in der Fortunaallee 46 mit nostalgischem Maschinenpark und abbruchreifen Räumen entwickelte sich das Unternehmen kontinuierlich, es entstand ein leistungsfähiger, gut ausgerüsteter Handwerksbetrieb. Der Maschinenbaumeister Jürgen Rikwald baute auf den Erfahrungen seines Vaters Wolfgang Rikwald auf, der auch seit 1966 diesem Handwerk selbständig nachging. Damals mit viel Enthusiasmus und unzähligen Arbeitsstunden wuchs aus einer (fast) Ruine mit Hilfe von befreundeten Baubetrieben und vielen Handwerkskollegen ein moderner Metallbaubetrieb, der sich schon damals sehen lassen konnte.

Prof.Dr.-Ing. Ehrhardt Gißke (1924-1993)

Vor der Wende mit durchschnittlich fünf Mitarbeitern reichte das Leistungsangebot von Bauschlosserarbeiten wie Rosten, Gittern, Zäunen und Toren bis zu etwas ausgefalleneren Leistungen wie großen Wendeltreppen, dekorativen Treppen und Treppengeländern in Gesellschaftsbauten aus Messing oder Edelstahl, kombiniert mit verschiedenen Werkstoffen wie Glas oder Holz. Besonders in Marzahn ist ein großer Teil der Leistungen der Firma heute noch fest mit dem Bau verbunden. Große Wendeltreppen im S-Bhf. Marzahn, in Gaststätten und im Freizeitforum, nahezu alle Treppengeländer in den Kinderkombinationen. Jürgen Rickwalds erste größere Baustelle war 1981 das SEZ an der damaligen Leninallee. Dort lernte er den „Langen“ kennen, wie Insider den mit allen Wassern gewaschenen Generaldirektor der Baudirektion für Sonderbauvorhaben, Prof. Erhard Gißke, liebevoll nannten. Rikwald muss Eindruck gemacht haben, denn er war in der Folgezeit bei allen wichtigen Vorhaben dieser „Baueliteeinheit“ dabei: Staatsoper, Deutsches Theater, Friedrichstadtpalast, Internationales Handelszentrum mit  Parkhaus an der Friedrichstraße usw.

Der erste Vorstand des Marzahner Wirtschaftskreises: Vorsitzender Manfred Fenske (1. Reihe, 2. v. r.) und Jürgen Rikwald (links)

Nach der Wende fielen die Bauaufgaben zunächst einmal etwas bescheidener aus. Sie war für die Firma Rikwald so wie für fast alle Selbständigen sowohl ein Umbruch als auch ein Neuanfang. In der Phase der Neuorientierung gehörte Jürgen Rikwald zu den 23 Unternehmern, die am 18. September 1991 den Marzahner Wirtschaftskreis gründeten.

Sein Unternehmen entwickelte sich auch in dieser schweren Anfangszeit weiter. Mit der Bayerischen Hausbau fand er einen leistungsstarken Auftraggeber und reichlich Arbeit im Wohnungsbau. Die Mitarbeiterzahlen wuchsen auf zeitweise über 30 Beschäftigte. Am Firmenstandort Fortunaallee waren die Grenzen schnell erreicht. Rikwald schaute sich nach einem Grundstück um und wurde im Gewerbegebiet Wolfener Straße fündig. Er ließ eine 1.000 m² große Werkhalle und ein Büro- und Sozialgebäude auf das 5.000 m² große Grundstück bauen. 1997 zog er dorthin um.

Luftbild vom Firmengelände

Seinen gegenwärtig 12 Mitarbeitern stehen eine 6,3 Tonnen Kranbahn und reichlich CNC-gesteuerte Maschinen zum Brennschneiden, Abkanten und Bearbeiten der unterschiedlichsten weiteren Aufgaben zur Verfügung. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat Rikwald in den vergangenen Jahren regelmäßig Lehrlinge ausgebildet. Der letzte Lehrling verließ 2010 als Landesbester der Branche das Unternehmen.

Auch seine heutigen Projekte können sich durchaus sehen lassen. Rikwalds Firma war beim Großobjekt IKEA Lichtenberg dabei und arbeitet auch an der Bahnhofsbrücke am Ostkreuz mit. Mit der gegenüber angesiedelten Firma D&N Kraftwerkstechnik gibt es auch eine fruchtbare und gute Zusammenarbeit.

MHWK-Vorstandssitzung bei Jürgen Rikwald im März 2011, der mit seinem Unternehmen seit dem 1. Juni 2011 MHWK-Mitglied ist

Inzwischen ist die dritte Generation Rikwald im Schlossereigewerbe tätig. Sohn Sven Rikwald (38) übernahm das Geschäft des 2007 verstorbenen Opas im Ketschendorfer Weg. Noch heute steht Jürgen Rikwald persönlich für die von seinem Unternehmen erbrachten Leistungen ein, haftet voll. Seine Frau hält ihm buchhalterisch den Rücken frei.

Schlosserei & Maschinenbau
Jürgen Rikwald
Schkopauer Ring 20, 12681 Berlin-Marzahn
Tel.:  9 34 49 81-0/Fax:  9 34 49 81-22
E-Mail: schlosserei-rikwald@t-online.de
Internet: www.rikwald.de

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